Romoos
Luftaufnahme von Romoos
Die Gemeinde Romoos
Romoos, eine typische Berggemeinde, liegt abseits der Talschaft Entlebuch. Im Norden, Osten und Süden bilden die Kleine und Grosse Fontanne die natürliche Grenze.
Der Name Romoos erscheint erstmals in einer Urkunde im Jahr 1184.
Das Wappen von Romoos stellt mit seinen zwei roten Doppelwellenbalken die Grosse und die Kleine Fontanne dar. Der Bär stand im Wappen der Edelknechte von Bärenstoss, heute Bergstoos, die von 1273 bis 1426 den Freiherren von Wolhusen dienten.
LUSTAT
Hier finden Sie ein PDF mit wichtigen statistischen Angaben über die Gemeinde Romoos (Quelle: lustat.ch)
Lage
Die Gemeinde Romoos umfasst eine Fläche von 37.39 km2, die der Grösse des Kantons Basel-Stadt entspricht. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Zusammenfluss der beiden Fontannen auf 610 m ü. M. bis auf den Hapfegghengst, 1371 m ü. M. Romoos grenzt im Norden an Hergiswil, Menznau und Wolhusen, im Osten an Doppleschwand, im Süden an Hasle, Entlebuch, Schüpfheim und Escholzmatt-Marbach und im Westen an Trub. Die eigenwillige topografische Gestaltung des Napfberglandes mit den vielen tief eingeschnittenen Gräben, bewaldeten Steilhängen, den schmalen langgezogenen Eggen, Terrassen und Nagelfluhkuppen hat der Gemeinde Romoos zutreffend den Namen «Centovalli des Kantons Luzern» gegeben.
Die Stächeleggflue
Geschichte
Im 9. Jahrhundert wanderten Alemannen in unsere Gegend ein und rodeten den Wald. Mehrere Flurnamen wie Bärüti, Schwändi, Brand, Stocketli und Schwäntegg deuten darauf hin.
Der Name Romoos erscheint erstmals in einer Urkunde im Jahr 1184. Die Schreibweise lautete damals Ronmoos. Der Name lässt sich vom althochdeutschen Rona oder Rono ableiten, das Baumstrunk, Windwurf oder abgeholzte Waldpartie bedeutet.
Änziloch-Sagen
Das Änziloch, ein Talkessel, in dem die Kleine Fontanne entspringt, liegt am Fusse der Stächelegg, ist der Inbegriff eines abgelegenen und verlassenen Ortes. In der Stächeleggflue beim Änziloch wohnen unstete Geister und Gespenster aller Art. Die Geister, die dort wohnen, müssen für ihre Untaten büssen. Es sind Männer und Frauen, die zu Lebzeiten Macht und Reichtum missbrauchten, Wehrlose und Arme unterdrückten. Beim Villmergerkrieg haben die Katholiken den Kampf verloren. Verantwortlich für die Niederlage seien die Offiziere aus der Stadt und die Luzerner Aristokraten. Keiner dieser Offiziere sei eines natürlichen Todes gestorben und ihre Seelen seien herumgewandelt. Ein frommer Mann habe die unruhigen Geister in eine Kiste gelockt und eingesperrt, mit einem Wagen auf die Änzihöhe geführt und die Kiste in das Änziloch geworfen. Die Kiste zersprang in tausend Stücke, die Geister blieben im Änziloch verbannt. Wenn es besonders warm und hell ist, kurz bevor der Regen einsetzt, erscheinen die Geister als Offiziere vor der Höhle in alter Uniform, Perücke und mit Kanonen. Sie putzen ihre Kleider, stellen sich in Reih und Glied auf und exerzieren mit den Kanonen und Musketen. Am Schluss wird mit den Kanonen geschossen. Es gibt aber keine Knalle, sondern nur Rauch und Feuer sind sichtbar. Wenn das Wetter umschlägt und Regen droht, hört man vom Änziloch her ein Krachen und Donnern. Der Lärm entsteht, weil die Talherren zur Strafe mächtige Steine aus der Tiefe des Änziloch über die Stächeleggflue stossen müssen. Wenn sie bald bei der Felsenhöhle sind, rollen die Steine unter fürchterlichem Gepolter wieder in die Tiefe und die Arbeit beginnt von neuem. Frauen und Meitli, die stolz waren und zu Hause nicht gehorchten, z.B. die Maid im Änziloch, die böse Stiefmutter von der Fontannen, warten im Änziloch auf ihre Erlösung. Die zwölf Unseligen kommen um Mitternacht vor die Höhle, setzen sich an einen Tisch und trinken in einer Zeremonie den grünen Geistertrunk. Fluhmannli, die in der Stächeleggflue wohnen, können das Wetter beeinflussen. Es hat auch im Enzigebiet Erdmannli, ganz kleine Männchen mit einem Kopf eines alten Mannes, mit langem Bart, und sind so klein wie Erstklässlerknaben. Sie helfen den Bauern, aber sie arbeiten nur in der Nacht, wenn es niemand sieht.
©Paul Duss, Romoos